Tess Parks: Brilliant Album – And Those Who Were Seen Dancing – 2022

Review for Tess Parks: And Those Who Were Seen Dancing (Album) – 2022
Facts:
Tess Parks

Artist: Tess Parks
Title: And Those Who Were Seen Dancing
Country of Origin: Canada, Toronto / UK, London
Format: Album
Label: Fuzz Club Records
Genre: Alternative, Neo-Psychedelic
Release Date: May 20 | 2022
10 Tracks • 37m 26s

Lossless - 42

At qobuz available in Lossless
16 Bits / 44.1 kHz | CD-Quality

UK-Flag 45

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Review:

Die in Toronto geborene und in London lebende Künstlerin Tess Parks hat am 20. Mai 2022 ihr lang erwartetes neues Album „And Those Who Were Seen Dancing“ über Fuzz Club Records veröffentlicht. Jahrelang warTess Park duch die Welt getourt und hatte etliche von der Kritik gefeierte Kollaborationen zusammen mit Anton Newcombe von Brian Jonestown Massacre veröffentlicht.

Über die Werke mit dem als eher schwierig einzustufenden Anton Newcombo kann man geteilter Meinung sein, es ist mitnichten richtig, das dies Zusammenarbeiten von AntionNewcome mit Tess Parks waren. Vielemehr sind auch dies klassische Tess-Parks Werke, bei denen Anton Newcobo eben einwenig weitergeholfen und für Publicity gesorgt hat.

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Denn über all diesen Kollaborationen liegt die faszienierende Aura und Ausstrahlungskraft von Tess Parks. Das neue unabhängige Soloalbum von Tess mit dem Titel „And Those Who Were Seen Dancing“ ist das erste dieser Art seit dem über Grenzen und Kontinente hinweg viel geliebte Debütalbum „Blood Hot“ aus dem Jahre 2013.

„In meinem Kopf ist dieses Album wie das Streitgespräch zwischen Himmel und Hölle“, sagt Parks: „Diese Songs wurden zwischen August 2019 und März 2021 in London, Toronto und Los Angeles mit Freunden und der Familie zusammengestellt. Es gibt so viele andere Versionen dieser Lieder. Die Aufnahme und die endgültige Fertigstellung dieses Albums haben über zwei Jahre gedauert und wow – die Lektion, die ich am meisten gelernt habe, ist, dass Worte eine Art von Beschwörungsformeln heraussenden können.

Wenn ich es vorher nicht wusste, weiß ich es jetzt ganz sicher. Ich will nur Gutes in das Universum hinausschicken.“ Eine wachsende Disillision über den Zustand der Welt gepaart mit einer Verletzung, die Tess monatelang daran hinderte, Gitarre und Klavier zu spielen, sorgten dafür, dass das Album beinahe auf Eis gelegt worden wäre.

„Ich fühlte mich wirklich unfähig, dieses Album fertigzustellen“, erinnert sie sich: „Ich hörte etwa ein Jahr lang gar keine Musik mehr und wandte mich stattdessen der Malerei“ zu. Und auch das macht Tess Parks unheimlich gut und sie beschenkt uns damit immer wieder auf Ihrer Instagram-Seite. Ich musste mich erst wieder davon überzeugen, dass es wichtig ist, so viel Gutes wie nur möglich in die Welt hinaus zu senden. Und daran zu glauben, dass unser Licht, das wir aussenden, anderen Menschen immer ein Leuchtzeichen in der Dunkelheit sein kann.

Der Gedanke, dass jemand seine Kunst nicht teilt oder sich scheut, etwas zu schaffen, erscheint mir wie eine echte Tragödie. Auch wenn es nicht perfekt ist, hältst du doch immer einen Moment für die Erinnerung fest.“ And Those Who Were Seen Dancing“ ist ein Album voller solcher Momente, Menschen und Orte. Es wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren aufgenommen, aber die Lieder, Texte und Ideen reichen in irgendeiner Form über ein Jahrzehnt zurück.

Es war die mitreißende Leadsingle „Happy Birthday Forever“ – ein Stück beschwingter, fast schon Gospel-beeinflusster Psych-Pop – die Parks ermutigte, das Album fertigzustellen. „Der Text wurde geschrieben, als ich 2009 in der Henshaw Street im Elephant and Castle-District wohnte. Ich glaube, ich habe diesen Track bei einigen meiner ersten Solo-Shows in London gespielt“, erinnert sie sich.

„Eines Tages im Oktober 2020 fuhr uns meine Schwester Isabella von einer Mixing-Session nach Hause und ich sah ein Nummernschild mit der Aufschrift ‚GMOOH‘, so habe ich den Song immer abgekürzt, und dachte mir: ‚Okay, ich bin definitiv auf dem richtigen Weg. Ich muss dieses Album fertigstellen!'“ Zum Glück hat Tess genau das getan und eine Reihe von Freunden und Familienmitgliedern für die Arbeit an dem Album gewinnen können.

Das Album wurde mit Hilfe von Parks‘ Bandkollegen Rian O’Grady, Ruari Meehan, Francesco Perini und Mike Sutton zum Leben erweckt und auch ihre Eltern haben einen Auftritt auf dem dunstigen, langsam brennenden Opener „WOW“ (der Track beginnt mit Parks‘ Mutter, die Klangschalen spielt, und während des gesamten Stücks hören wir ihren Vater auf dem Klavier ihres Großvaters spielen).

Obwohl der Song von einem schwelenden Spoken-Word-Gesang angetrieben wird, der an die heisere Poesie von Patti Smith oder Lydia Lunch erinnert, sieht Tess Parks den Aufnahmeprozess von „Brexit At Tiffany’s“ als ein Beispiel dafür, wie ihre Worte mit Hilfe ihrer Band zu neuem Leben erwachten.

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„Wir nahmen in Rians Haus auf „, sagt Tess „und die Jungs begannen, diese Musik zu spielen, die Francescos typische Ray Mananzarek/Doors-Sensibilität und Mikes Neil Young-eske Gitarrekinien hatten. Ich begann im Folgenden damit, dieses Gedicht zu lesen, das ich geschrieben hatte und Definitionen von Wörtern aneinanderreiht, die ich interessant fand und aufgeschrieben hatte. Der Titel ist Ruari zu verdanken, die das immer wieder sagte und wir alle dachten, es sei das Beste, was wir je gehört haben.“

Parks begann mit Ruari Meehan während der Berliner Sessions für ihr letztes Album mit Anton Newcombe zu schreiben. „Wir saßen an einem Tisch im Studio“, sagt sie, „und schrieben ‚Right On‘ in etwa fünf Minuten, und als wir zurück in London waren, machten wir gleich weiter“.

„Wir haben die Musik lose an ‚Jesus Is Waiting‘ von Al Green angelehnt und ich hatte diesen Text, auf den ich im Dezember 2012 immer wieder zurückkam. In diesem Song geht es darum, dass das Leben vielleicht schon der Himmel auf Erden ist… oder die Hölle – jeden Tag, das musst du Dich entscheiden.“ And Those Who Were Seen Dancing ist eine leichtere, fröhlichere Abkehr vom hypnotischen Psych-Rock von Parks‘ Arbeit mit Anton Newcombe, aber mit dem knurrend überdrehten Garagenrocker „Do You Pray?“ bleibt Tess mit einem Fuß fest in dieser Welt verwurzelt. Man darf bei allem Wandel niemals seine Herkunft verdrängen.

„We Are The Music Makers And We Are The Dreamer of Dreams“ ist eine „Ode an die unerwiderte Liebe“ und das Schlussstück „Saint Michael“ begann „als kurzes Gedicht, das ich schrieb, als ich allein im Van auf einem Restaurantparkplatz saß – unsere Tour war gerade in Nantes zu Ende gegangen und in der Ferne konnte ich den Mont-Saint-Michael sehen“.

Es mag neun Jahre her sein, dass sie ihr erstes und einziges Tess Parks-Studioalbum veröffentlicht hat (die Newcombe-Kollaborationen nicht mitgerechnet), aber die Songs auf „And Those Who Were Seen Dancing“ und die Erinnerungen, Menschen und Orte, die sie ans Licht bringen, zeigen, dass Parks sich in den Jahren seit ihrem Debüt „Blood Hot“ alles andere als auf ihren Lorbeeren ausgeruht hat.

In Anlehnung an das Freidrich-Nietzche-Zitat „Diejenigen, die man tanzen sah, hielten diejenigen, die die Musik nicht hören konnten, für verrückt“, ist Tess Parks mit einer Sammlung erhabener und locker poppingen Psychedelic-Juwelen zurückgekehrt, die dich nicht nur mit offenen Armen in ihrer Welt willkommen heißt, sondern auch die Art von optimistischer, inspirierender Botschaft vermittelt, die wir in unserer verfluchten Zeit so dringend brauchen.

„Dieses Zitat hat mich jahrelang sehr beeindruckt“, sagt sie: „Wahrnehmung ist alles. Frieden ist der Moment, in dem man nicht urteilt. Auch wenn dieses Album nicht das ist, was es hätte sein können, ist es Musik in meinen Ohren… Ich tanze.“ Seit dem 20. Mai, an dem „And Those Who Were Seen Dancing“ über Fuzz Club Records in insere Welt gekommen ist, sind wir alle mit ihr tanzen.

Unterm Strich:

Niemand hat mich in diesem Jahr so tief berührt wie Tess Parks, es war wie eine Therapie, wie eine Heilung. Und ich liebe die Musik von Tess Parks wirklich. Es gibt nur ganze wenige Künstler, die uns mit ihren Werken über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahren begleiten können.

Bei Tess Parks bin ich mir jedoch sicher, dass sie mich musikalisch für Jahre mit all ihren Werken, die sich mittlerweile in meinem Besitz befinden, begleiten wird. Es ist Musik für die Ewigkeit, und mit diesem Album ist sie zu einer Stilikone der Neo-Psychedelia geworden. Und doch wurde sie von einem anderen Act getoppt … Aber dazu später mehr.

  • Resolution: 16 Bits / 44.1 kHz
  • Höhen / Treble
  • Mitten / Mids
  • Bass
  • Räumlichkeit / Spaciality
  • Music
4.8

The Bottom Line

Tess Parks

Mein Testequipment:

Studio 1 (High End):

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