The Weather Station: Ignorance (Album, 2021)

The Weather Station: Ignorance – Album, Fat Possum

Alternative & Indi

The Weather Station

The Weather Station um die Frontfrau Tamara Lindemann – das ist ganz heißer Scheiß aus Kanada. Ursprünglich wurde Tamara als die Nachfolgerin von Alanis  Morissette oder auch den Cowboys Junkies bzw. Joni Mitchell gehandelt. Mit dem neuen Album „Ignition“ beschreitet Tamara jedoch neue Wege.
Mit der Öffnung Richtung Keyboards und verhaltenem Einsatz von jazzigen Soundpassagen, sowie sparsam eingesetzter Elektronik wird der Sound einerseits melancholischer, erhält jedoch mit 2 x Schlagzeug, 1 x Percussion plus Bass unendlich viel Druck von unten. Dazu kommt dann noch ein Saxofon, zwei Gitarren, und wie schon gesagt 1 x Piano sowie Synthies, die das das Setup komplettieren. 

Meiner Meinung nach taugen die Vergleiche der sog. Kritiker von internationalen Magazinen und Plattformen mit Alanis Morissette und den Cowboy Junkies nicht oder nur bedingt. Mit der Nähe zu den hochgelobten 10.000 Maniacs, der Band von Natalie Merchant samt Ihren Solo-Projekten, mag das schon eher passen und die Cowboy Junkies beschränken sich nicht auf die Trinity Sessions und The Trinity Revisited, allenfalls lassen sich ein paar Parallelen mit den Alben „Open“ und „Laydown“ ausmachen.

Sehr viel sinnvoller erscheint mir, hier Fleedwood Mac aus der Schaffenszeit um die Alben „Rumours“ und „Tusk“ (1977 bis 1979) herzunehmen, denn zu diesen beiden Alben gibt es auch ein paar Parallelen, so klingen die Tracks „Tried to tell you“ und „Parking Lot“ schon relativ stark nach Fleedwood Mac. Und damit sind wir im Pop gelandet, im anspruchsvollen Pop. Was ja nicht zwangsläufig negativ zu werten ist. Im Gegenteil.

Der Knaller-Track auf dem Album ist mit Sicherheit „Robber“, das mit stringenter Systemkritik daher kommt, mit 2 Schlagzeug-Batterien und 1 x Percussion und Bass mächtig Druck von unten macht, Piano- und Synthi-Passagen sowie ein grandioses Saxofon und zwei Gitarren sorgen für einen neblig beklemmend leicht jazzigen Songcharakter – „Robber“ ist wahnsinnig gut. Auch bei dem zweiten Track „Atlantic“ auf dem Album “ lassen sich leichte Jazzeinflüsse ausmachen, der Track überzeugt zudem mit erstklassigen Gitarren-Linien und sparsam arrangierten Synthi-Klangwelten.

The Weather Station haben sich seit 2011 – mit dem Release von insgesamt vier Alben und ständig wechselndem Personal – kontinuierlich weiterentwickelt und decken mit dem neuen Album „Ignorance“ ein breites musikalisches Spektrum ab: von locker anspruchsvollem Pop, über jazzige Einflüsse bis hin zu Singer/Songwriter-inspirierten Independent-Sounds.
Mit diesem Album sind The Weather Station zukunftssicher mit klarer politischer Systemkritik und ein Statement für den Schutz des Klimas in der Gegenwart angekommen.

Obwohl das Album „nur“ in CD-Qualität mit 16 Bit / 44.1 kHz vorliegt, klingt es technisch perfekt und ist mit schöner räumlicher Staffelung, klaren sauberen Höhen, präzisen Vocals und kräftigem Bass – bei einer sehr warmen angenehmen Abmischung – exzellent aufgenommen.

Die Videos, die Tamara Lindemann mit The Weatherstaion produziert hat, sind von allererster Güte und solltet Ihr Euch unbedingt anschauen.

Für jeden Track des Albums ist ein beeindruckendes Video verfügbar, die Playlist stelle ich Euch hier ein:

Des Weiteren solltet Ihr unbedingt den Auftitt von The Weather Station bei KEXP anschauen:

Facts zu The Weatherstation- Ignorance:

Artist: The Weather Station
Album: Ignorance
Label: Fat Possum 
Release Date: 05. Februar 2021
Genre: Alternativ und Indie
10 Tracks • 40m 42s

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Bei Qobuz verfügbar in
16-Bit / 44.1 kHz – CD Quality 

Mein Test-Equiment:

Studio 1:

  • 2 x System Audio SA Mantra 50 (front)
  • 1x System Audio SA Mantra 10 AV (center)
  • 2x System Audio SA Legend 5 (Rear)
  • 4 x Onkyo SKH-410 (B) (Dolby Atmos)
  • Auralic Altair (Audio Streaming Client mit 32 Bit / 384 kHz)
  • NVIDIA Shield Pro mit Plex, Kodi (192 kHz für Video und Audio), Tidal (MQA Streaming Client)
  • Yamaha CX-A5100 (Preamp)
  • Yamaha MX -A5000 (Power Amp)

Studio 2:

  • Speaker: 2 x KEF LS-50 Wireless II Aktiv
  • DAC: Cambridge DAC Magic Plus
  • Kopfhörerverstärker/Vorverstärker: Auralic Taurus
  • Kopfhörer InEar: Shure SE846 mit ALO MMCX Audio Reference 8 Kabel
  • Kopfhörer OverEar: Audeze EL-8
  • Kopfhörer OverEar: BeyerDynamic DT 880 S (Studio)
  • J River Media Center 27 mit 24 Bit / 192 kHz
  • Audirvana Media Center mit 32 Bit / 192 kHz


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