Hidden Empire – Momentum – Brilliant Album – 2023

Review for Hidden Empire – Momentum – Brilliant Album – 2023
Facts:
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Artist: Hidden Empire
Country of Origin: Germany, Berlin
Title: Momentum
Format: Album (Stream, Download)
Genre: Progressive House, Minimal TechHouse
Label: Stil vor Talent (Berlin)
Release Date: April 07 | 2023
13 Tracks • 01:26:21 h

Lossless 42

At qobuz available in Lossless
16 Bits / 44.1 kHz | CD-Quality

UK-Flag 42

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Review

Nach „Mind Palace“ und „Lost Spirits“, die 2018 bzw. 2021 erschienen sind, kehren Hidden Empire mit ihrem mit Spannung erwarteten dritten Studioalbum „Momentum“ zum Berliner Label „Stil vor Talent“ zurück. Branko Novakovic und Niklas Schäfers gehen den gleichen musikalischen Weg, der ihren Sound über die Jahre hinweg geprägt hat und kochen eine clevere Mischung aus tiefgründigen Elektro- und Prog-Techno-Aromen, die im Longplayer-Format voll zur Geltung kommt.

Hidden Empire bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen einer knallharten, auf den Boden gerichteten Effektivität und einer für sie charakteristischen, erkundungsfreudigen Interpretation von Elektronik und liefern hier eines ihrer bisher gelungensten Werke ab, das nicht nur die ganze Bandbreite ihrer vielfältigen Einflüss von der tribalistischen Verankerung bis hin zu einer hypermodern spacigen Fluchtbewegung in neu musikalische Welten, sondern das auch auch einen wahrhaft epischen Wind atmet.

In üppige, seidige Hüllen und fernöstliche Atmosphären gehüllt, bringt „Dawn“ den Ball ins Rollen – eine überaus gelungene Mischung aus meditationsfreundlichem Material und danceflorkompatibler Ware. Mit „Modesty“ begeben sich Branko und Niklas hin zum deephousigen Ende des Spektrums und zaubern einen fein ziselierten Mix aus rasselnden Percussions, undurchsichtigen Beschwörungsformeln, üppigen Synthesizer-Klangwolken und ausuferndem Maschinenlärm hervor, der wie geschaffen ist für nächtliche Boogie-Rituale im Club-Wald.

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„Avalanche“ wählt einen grüblerischen, bedrohlicheren Ansatz. Auf der Flucht vor neugierigen Blicken setzt Hidden Empire die Tarnkappenwaffen ein und erzielt damit einen absolut hypnotischen Effekt. Mit seiner dichten, trillerähnlichen Spannung, einer nebelverhangenen Atmosphäre und einem präzise gesetzten Fokus ist der Track eine exzellente Wahl für beliebige Alltagsmusikszenarios und für verschiedenartigste Gemütslagen des Hörers.

Mit Felix Raphael am Gesang „Who We Are“ ist ein Pop-beeinflusster Chugger, der den ambivalenten Stil von Hidden Empire vielleicht am besten definiert: Hi-NRG und eine Melancholie, die bis in die Bässe und die funktionalen Elemente durchdringt. Mit seinen wogenden Synthe-Lines und dem präzisen Drum-Set ist Raphaels bewegendes Klangtimbre nicht nur ein passender Kontrapunkt zum robusten Grundgerüst des Tracks, sondern hebt diesen auch in eine ganz andere elektronische Ebene.

„Repeat The Good“ ft. Wolfson balanciert einen schnell tickenden Groove mit jenen subtilen melodischen Linien aus, die Hidden Empire zu einem der Champions der kompositorischen Leichtigkeit machen, uns immer wieder ins Staunen versetzt und so einen tieferen Einblick in ihr Hidden Emire’s völlig losgelöstes Phantasialand ermöglicht.

„Last Call“ hingegen geleitet uns mitten hinein in den geradlinigen Klangkosmos moroder’scher struktureller Integrität, durchsetzt mit einem vortrefflich konfigurierten Setup von indifferenten Space-Disco-Bass-Bubbles, fein abgeschmeckt mit pikanten Italo-Herumgetrommel und vocodiertem Sprechgesang als leckere Beigabe.

Mit Breaks und feingehacktem Euphorie-Grünzeug treibt „Vivid“ die Spannung auf beeindruckende Weise zum Klimax, während „Rebel“ mit seiner groben EBM-Power und den neonfarbenen Synties den Kellerclub in die Alarmstufe rot versetzt. „

Alright“ umfasst die gesamte eigenwillige Stilmischung der beiden Klanggurus, deren Spektrum von poppiger Italo-Patina bis hin zu technokratischen near-orbit House-Sounds reicht, uns bei nächter Gelegenheit zurück in zerklüftet fututistische Exoplanet-Soundstrukturen beamt und uns am nächten Morgen in schwerer Outdoor-Funktionskleidung mit InEars im Ohr wieder wachwerden lässt. All das zeigt Hidden Empires breites Arsenal an pyrotechnischen Knalleffekten in einem besonders gleißendem Licht.

Der Track „Momentum“ ist eine offenere, kantige Waffe, die sich nach der Hälfte der Zeit in einen vollwertigen, von Solarenergie gespeisten Photonentorpedo verwandelt und mit Warp 10 die Club-Autobahn rauf- und wieder runterballert, was die versammelten Tänzerinnen und Tänzer in einen Zustand bizarrer Euphorie versetzt.

Eine stroboskopische Sonnenfinsternis wird auf dem übergroßen LCARS-Display sichtbar, als „Dark Sun“ wie ein Schwarzes Loch den Raum betritt und seine unendliche Ausdehnung über den Ravern entfaltet. Das ist ein seltsames Omen, denn mit jedem Takt wird mehr Licht absorbiert, und die brüchigen Klavierlinien und der herzzerreißende Gesang bahnen sich einen Weg in die pulsierend taumelnd scheebende Menge im Club. Seltsam anmutig kann die Musik von Hidden Empire sein kann, wie ein Moment voll von extraterrestrisch berauschender Schönheit.

„Savasana“ beendet die Reise mit einem reinen Stück tecnischer 4×4-Projektion, bei der eine uns eine ASMR-ähnliche Stimme ein entspannent beruhigendes Gefühl vermittelt und uns durch einen verhüllenden Nebel führt, der unseren Weg hin zu einem leuchtenden Finale umhüllt.

Das Album „Momentum“ ist ein Stück eigentlich schwer fassbarer Natur, das eindeutig für den Club konzipiert wurde und dennoch in zwölf faszinierenden Sätzen auch eine spannende Geschichte über die musikalischen Riten von Hidden Empire erzählt. „Momentum“ wird sich zweifellos als eines der auffallendsten und kraftvollsten musikalischen Schöpfungen des deutschen Electronic-Duos in das Gedächtnis und den Geist der Hörer*innen einbrennen.

Über Hidden Empire
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Branko und Niklas teilen die musikalische Vision, eine impulsive, tief bewegende Klangwelt zu erschaffen, die die essentiellen und tiefsten Elemente von House und Techno nutzt. Deshalb haben sie sich entschieden, ihr Projekt „Hidden Empire“ zu starten.Das Ergebnis ist eine schwebende, emotionale Reise durch eine unverwechselbare Mischung aus verschiedenen Sub-Genres.

Die euphorische und erhebende Kombination aus straighten Drums und hypnotischen Melodien ist wie geschaffen für riesige Soundsysteme und lange Clubnächte. 2015 entdeckte Oliver Koletzki ihr Potenzial und gab ihnen die Chance, ihre ersten Tracks auf seinem Label „Stil vor Talent“ zu veröffentlichen, darunter einen Remix für den Labelboss selbst (Iyéwaye Remix EP).

Um auf diesem erfolgreichen Start aufzubauen, gab es 2016 weitere Veröffentlichungen auf Stil vor Talent, Traum Schallplatten und dem Label Trapez. Einer der Höhepunkte im Jahr 2016 war der große Erfolg ihrer „Stil vor Talent“-Live Session.

2017 begann mit jeder Menge EPs auf Stil vor Talent, Suara, Traum Schallplatten und Filth on Acid, die hohe Chartplatzierungen auf Beatport und großartige Unterstützung durch einige Techno-Schwergewichte mit sich brachten.

The Bottom Line

Das dritte Album von Hidden Empire ist absolut exzellent und kommt in bester „Stil vor Talent“-Tradition daher. Treibende progressive Beats wechseln sich mit spacigen Weltraumabenteuern ab und Wordbeat-Vocals geben dem opulenten Menü aus 13 Tracks die richtige Würze.

Dass das neue Album von Hidden Empire mich mehr als nur begeistert, habt Ihr vielleicht schon gemerkt, denn seit Wochen mache ich Euch mit den eingängigen Vorab-Singles in unseren New Release Playlists auf Spotify und Apple Music den Mund wässrig. Das Album wurde von mir in der 24 bit / 44.1 kHz Hi-Res Version rezensiert und es klingt verdammt gut. Allerdings wurde das Album in 16 Bit / 44,1 kHz veröffentlicht, aber das tut dem exquisiten Klang keinen Abbruch.

Rating
  • Resolution: 16 Bit / 44.1 kHz Lossless (Release)
  • Höhen / Treble
  • Mitten / Mids
  • Bass
  • Räumlichkeit / Spaciality
  • Music
4.9

The Bottom Line (Max. 5 out of 5 Stars)

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