Facts about INVSN – Let The Night Love You
Artist: INVSN
Title: Let The Night Love You
Format: Album
Country of Orign: Sweden
Label: Clouds Hill, Hamburg
Release Date: 3. Juni 2022
Genre: Electronica, Electro, Alternativ & Indie
10 Tracks • 40m 05s
At qobuz available in Hi-res
24-Bit / 96 kHz – Stereo
At Apple Music available in Hi-res
24-Bit / 96 kHz – Stereo
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Intro
In Schweden, im Norden Europas fabrizierten Veteranen wie REFUSED in den neunziger Jahren eine durch und durch punkig politische Musik mit Haltung und Attitüde.
Dieser rebellische Geist der sozialen Gerechtigkeit ist auch bei INVSN zu spüren, dem fiebrigen Post-Punk-Schmelztiegel von REFUSED-Frontmann Dennis Lyxzén und eine erlesen Auswahl von Mitgliedern legendärer schwedischer Rock- und Punkbands wie Masshysteri oder Deportees. Der ehemals punkige Sound der Vorgänger-Formationen hat sich bei INVSN im Laufe der Zeit hin zu einer intensiven, dunkel grüblerischen Sicht auf das Leben, gleichermaßen verstörend aktuell und absolut zeitlos, gewandelt.
Das Album neue Album „Let The Night Love You“, worauf die Fans fünf Jahre haben warten müssen, ist am 03.06.2022 bei Clouds Hill Label in Hamburg erschienen.
Das Album „Let The Night Love You“
„LET THE NIGHT LOVE YOU “ ist ein dämmriges, nach innen gerichtetes skeptsch daher schauendes Album geworden, das weniger als in vergangen Punkzeiten eine Wut laut herausschreit. Vielmehr ist es getrieben von einem epischen Sinn für die morbide Größe und den apokalyptischen Größenwahn der gegenwärtigen vorherrschenden weltpolitischen und gesellschaftlichen Gesamtsituation. Es sind Tracks, die wie dazu geschaffen scheinen, anklagende Lieder über Städte in Trümmern und zerbrechende Gesellschaften und Beziehungen darstellen zu wollen.
„INVSN bedient sich einer großen Bandbreite an Einflüssen“, erklärt der Sänger. Zwischen den vielschichtigen Klangstrukturen scheinen ein wenig Bauhaus, die Sisters Of Mercy oder einige der imaginativsten Stücke von Depeche Mode heraus, gewissermaßen Reminiszenzen an vergangene, mit Electro durchtränkte musikalischen Welten mit der großen einladenden Geste.
Doch INVSN leben nicht in der Vergangenheit, haben mit Pathos nicht viel am Hut. Dennis Lyxzén, Anders Stenberg, André Sandström, Sara Almgren und Christina Karlsson wurden in die liberale Oase des schwedischen Hardcore-Punks hineingeboren und sind demzufolge genetisch auf einem unendlichen Kreuzzug für die Gerechtigkeit.
Sie kennen halt ihren musikalischen Roots und erschaffen mit diesem musikalischen Versatzstücken einen frischen, bewegend hypermodernen nach vorne treibenden Sound, den man auf dem Papier natürlich und tatsächlich mit dem Begriff Post-Punk beschreiben … könnte.
Die Tracks gehören nun aber nicht unbedingt in die Punk-Schublade, sind aber mit einem Punk-Ethos getränkt. „Wir haben alle irgendwann einmal in Hardcore-Bands gespielt, was sich auch in der Einstellung von INVSN widerspiegelt. Unsere neue Platte klingt vielleicht nicht gerade nach Punk, aber sie ist von Natur aus punkig – insbesondere was unsere politische Sicht auf die Welt und unseren DIY-Ansatz angeht“, sagt Lyxzén.
Es ist kein Zufall, dass die Songs während zweier intensiver Wochen im Mai 2019 im Svenska Grammofonstudio in Göteborg hauptsächlich nachts entstanden sind – alles echt und „ohne Sonnenlicht erschaffen“, wie es Dennis Lyxzén schmunzelnd ausdrückt. „Die Nacht steht für deine dunkelsten Ängste und deine tiefsten Sehnsüchte“, sagt der Bandleader über den Titel. „Wir leben in einer Zeit, in der die meisten von uns mit psychischer Gesundheit zu kämpfen haben. Bei dieser Platte geht es darum, die dunkle, schmerzhafte Seite zu umarmen, die eigenen Emotionen, Wünsche und Ängste anzuerkennen. Sie sind ein Teil von uns und sollten auch so behandelt werden“, sagt Dennis.
Und er erkärt weiter: „Diese Welt ist ein sehr unversöhnlicher Ort, also sollte man zumindest versuchen, sich selbst zu akzeptieren. Heutzutage können die Leute mit dieser ganzen Home-Studio-Ausrüstung ewig lang an einem Album feilen, so sagt Dennis. „Das wollten wir nicht. Wir wollten die Intensität dieser alten Snapshot-Ästhetik erreichen“. Er zuckt mit den Schultern. „Aber wer weiß, vielleicht ist das auch einfach nur wieder unsere Punk-Attitüde.“
Unterm Strich
Es fällt bei diesem Album recht schwer, euch den einen oder anderen Anspieltipp mit auf den Weg zu geben. Vielleicht versucht Ihr es mal mit dem pumpend stampfenden „Slow Disco“, oder dem hypnotischen Track „Burn Baby Burn“, gerne auch mit dem fast schon beschwörendem „How Far Have We Fallen“.
Ich glaube, zum letzten Male im Jahre 1997 beim Hören des Album „Ultra“ von Depeche Mode das Gefühl gehabt zu haben, dass ein einzelner noch so herausragender Track nur im Kontext des Gesamtalbums die wahre Größe erreichen zu können. Und da isses jetzt wieder, dieses alte beinahe archaische Gefühl, das ich gerade beschrieben habe und das nun beim Hören des neuen Albums „Let The Night Love You“ von INVSN wieder zutage tritt.
Lyxzén beschreibt dieses Gefühlt recht treffend:
„Als Spotify-Hintergrundgeräusch wird sich das Album nicht gut machen.“ Wäre auch viel zu schade. „Let The Night Love You“ verdient es, gehört zu werden. Ein Album wie der sprichwörtliche Abgrund. Starrt man lange genug hinein, dann starrt etwas zurück, das man nicht aufschrecken wollte.“
Stimmt – exakt so isses.
„Let The Night Love You“ ist ein richtig gutes Album, dass INVSN hier abgeliefert haben. Groß, breit, ausdehnend, weit und tief. Ein Album, das uns geradezu dazu zwingt, den Kopf nicht in den Sand zu stecken – in dieser seltsamen Zeit, in der wir eigentlich in so vielen Belangen lieber die Augen geschlossen halten wollen. Das Album gehört wirklich in jedes 14-Tage-Überlebenspaket. Prädikat: wunderbar wunderlich.
Die Klangqualität ist mit diesem Hi-res Final-Mix mit 24 Bit / 96 kHz über das gesamte Klangspektrum hinweg ausnehmend gut, vor allem die fetten Bässe überzeugen auf der ganzen Linie.
Die Mitglieder der Band sind:
Dennis Lyxzén – lead vocals, guitar
Anders Stenberg – guitars, keyboards, backing vocals
André Sandström – drums, percussion, backing vocals
Sara Almgren – bass, backing vocals
Christina Karlsson – (keyboards, synthesizers, backing vocals
Listen to
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