HVOB: TOO – Album (2022)

Review zu HVOB: TOO – Album – 2022
hvob

Facts:

Title: TOO
Artist: HVOB
Format: Album
Label: PIAS
Release Date: April 8, 2022
Genre: Electronica
8 tracks – 47m 21s

Hi-res 42

Bei qobuz und Apple Music verfügbar in
24-Bit / 48 kHz – Hi-Res – Stereo

UK-Flag 45

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Über das Album:

Europas aufregendste, experimentierfreudige Elektronik-Produzenten sind das Duo HVOB aus Wien in Österreich. Seit dem Jahr 2012 beeinflussen sie nachhaltig die Welt der elektronischen Musik, die beiden Musiker hinter HVOB sind Anna Müller und Paul Wallner.

Anna Müller komponiert und produziert und sorgt auch für die fesselnd hypnotischen Vocals. Die endgültige Produktion der Tracks erfolgt in Zusammenarbeit mit Paul Wallner in seinem Wiener Studio. Gemeinsam sind sie für den einzigartigen Sound von HVOB verantwortlich.

Auf den Erfolg ihres letzten Albums ROCCO folgten ausverkaufte Tourneen durch Amerika, Australien, Afrika, Asien und Europa, Auftritte beim Burning Man und Fuji Rock Japan sowie Headline-Auftritte bei Sonar in Barcelona, Clockenflap in Hongkong und dem Fusion Festival.

Nach vier Studioalben, die 3 Live-Alben nicht mitgezählt, hat HVOB mit TOO das fünfte Studio-Album veröffentlicht. Anna Müller und Paul Wallner nutzen hier Extreme in Konzept, Inhalt und Sound und haben so – wie mit einem musikalischen Skalpell geschnitten – einen wütend, zärtlich verletzlichen Bericht über den Seelenzustand einer Generation abgeliefert. Einen Bericht über eine Generation, die sich permanent auf der Suche nach den Gründen für die inneren und äußeren Abhängigkeiten und Manipulationen befindet und nicht aufhört nach Wegen zu suchen, wie wir aus dieser Matrix ausbrechen können.

Soundtechnisch erkunden Anna Müller und Paul Wallner die Sphären der Extreme zwischen Aufbruch und Rückzug, zwischen Entschlossenheit und Selbstzweifel. Dies alles entlädt sich, wie bei HVOB üblich, in düsteren Elektro-Beats und sphärischen multidimensionalen Soundwelten, die mit den beinahe schon gehauchten Vocals von Anna geschmückt werden.

„TOO“ ist ein 8-Track-Album, das in ebenso vielen Etappen veröffentlicht worden ist. Das Album ist so über einen Zeitraum von sechs Monaten zu einer Einheit zusammen gewachsen, wobei alle Songs nach und nach einzeln veröffentlicht worden sind. Der erste Track aus dem neuen HVOB-Album war/ist „Bruise, der achte und letzte Track wurde pünktlich zum Start der Welttournee im April 2022 veröffentlicht.

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HVOB © Andreas Jaekwerth

Die erste Single “Bruise” kommt mit einer treibenden Bassline daher, die sich versucht, zwischen den pumpenden Kicks und Snares ihren eigenen Weg durch das industrielle Flair zu bahnen, untermalt von schwärmerischen Streichern und flirrenden, rollenden Synthies.

Zu der häppchenweisen Veröffentlichung kann man jedoch einiges anmerken. Klar, natürlich kann man ein Album bis zum Ende hin scheibchenweise veröffentlichen. Dies wird bekanntlich von vielen Produzenten in ähnlicher Weise betrieben, die sich oft genug nicht mal mehr die Mühe machen, eine Album-Veröffentlichung ins Auge zu fassen und maximal eine EP mit drei bis 5 Tracks an den Start bringen.

Doch HVOB waren in der Vergangenheit und sind bis hinein in die Gegenwart Album-Produzenten – wie kaum eine andere Formation in der zeitgenössischen Elektronik. Jedes Album von HVOB hat ein eigenes individuelles Gesicht, dessen Facetten sich dem Hörer erst nach wochenlanger Annäherung an das Werk erschließen lassen. Gerade dies macht HVOB und ihr gesamtes Werk so interessant. Und auch TOO ist ein Album, für das ich wohl – wie immer er bei HVOB – eine Weile brauchen werde, trotz aller Vorabveröffentlichungen der einzelnen Tracks.

Eines lässt sich aber auf jeden Fall schon mal sagen, TOO in seiner Geschlossenheit ist unglaublich suggestiv, eine Freundin bezeichnete solchen Sound vor kurzem sehr treffend als Subconscious-Pop. HVOB sprechen uns mit ihrem Sound ganz tief in den verborgenen Winkeln unserer musikalischen Seele an und bringen Dinge und Begebenheiten zum Vorschein, die wir lieber verdrängen oder mit denen wir uns nicht weiter beschäftigen wollen.

Als Beispiel sei da mal das düster beklemmende KID ANTHEM genannt, dass den Hörer für lange Zeit in seinen Bann zieht, Erinnerungen an die jüngste Vergangenheit freilegt und fast schon physisch weh tut. Was dann allerdings beim jeweiligen Hörer zu Tage gefördert wird, dürfte individuell unterschiedlich ausfallen. Ein brillantes Stück Musik!

Under the Bottom Line

TOO ist unter dem Strich ein faszinierendes Album in der bekannten musikalischen HVOB Premium-Qualität, das den Hörer für Monate begleiten wird und die Combo ein weiteres Mal als Trendsetter in der europäischen, ja sogar weltweiten Elektronik-Szene mit Nachdruck bestätigt. Die Klangqualität ist exzellent und liegt bei Apple Music und qobuz in 24 Bit / 48 kHz vor.

Rating for HVOB – TOO (Album) -2022
HVOB TOO Digital Cover 800 1
Format: 24 Bit / 48 kHz
Music
Höhen / Heights
Mitten / Mids
Bass
Räumlichkeit / Spaciality

Summary

Max: 5 Points

4.9

Mein Test-Equiment:

Studio 1 (High End):

  • 2 x System Audio SA Mantra 50 (front)
  • 1x System Audio SA Mantra 10 AV (center)
  • 2x System Audio SA Legend 5 (Rear)
  • 1 x System Audio Saxo 10 (Subwoofer)
  • 4 x Onkyo SKH-410 (B) (Dolby Atmos)
  • Auralic Altair (Audio Streaming Client mit max. 32 Bit / 384 kHz)
  • NVIDIA Shield Pro mit Plex, Kodi (max 192 kHz für  Audio, Tidal (MQA Streaming Client)
  • AppleTV 4K (Streaming Client) Dolby Atmos, HDR, Dolby Vision
  • Amazon Cube 4K (Streaming Client) Dolby Atmos (restricted), HDR, Dolby Vision
  • Panasonic DP-UB9004 (4K UHD Player) Dolby Atmos, HDR, Dolby Vision
  • Oppo UDP-203 (4K Ultra HD Blu-ray Disc Player) Dolby Atmos, HDR, Dolby Vision
  • Yamaha CX-A5100 (Preamp) 4K, Dolby Atmos, Hi-res
  • Yamaha MX -A5000 (Power Amp)
  • Sony KD-55A1 (TV) 4K OLED, HDR, Dolby Vision
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