GoGo Penguin: Die Biografie – 2021

Unsere Biographie zu GoGo Penguin – von den Anfängen bis zum neuen Album GGP/RMX
Introduction
Band
GoGo Penguin

Wenn ein musikalisches Ensemble sich dazu entschließt, ein Album wie „GoGo Penguin“ vom Juni 2020 in der Mitte seiner Karriere mit dem Bandnamen zu betiteln, bedeutet das in der Regel, dass sie davon überzeugt sind, auf die Goldader gestoßen zu sein, den Jackpot geknackt zu haben, aufgestiegen zu sein oder generell an einem Punkt angekommen zu sein, den sie immer erreichen wollten, aber bislang nie ganz erreicht haben.

Für GoGo Penguin ist das eine gewagte Aussage: Das Instrumental-Trio aus Manchester in England hat seit 2013, als sich auf die Traumbesetzung Chris Illingworth (Piano), Rob Turner (Schlagzeug) und Nick Blacka (Bass) herauskristallisiert hatte, auf Schritt und Tritt Lob und begeisterte Kritiken für die unglaubliche Schaffenskraft, Inspiration und Originalität geerntet.

Durch die Verschmelzung von Jazz, klassischen und elektronischen Einflüssen unter einigen weiteren Inspirationen verbunden mit einem unstillbaren Durst nach Innovation wurde die Band mit dem  Mercury Prize-Auszeichnung für eines der besten Alben des Jahres 2014 ausgezeichnet und ist mit ihren Produktionen und vor allem auch in der Live-Arena auf eine Art erfolgreich, wie es nur wenige Acts nach der Jahrtausendwende erreicht haben.

„Wenn man eine Platte gemacht hat, will man sie oft eine Weile nicht mehr hören“, gesteht Illingworth, „aber bei der neuen sind wir alle sehr gespannt darauf, sie zu hören. Für mich persönlich ist das, was ich auf dem Klavier machen konnte, genau das, was ich erreichen wollte, was ich physisch spielen kann und was ich tun kann, um mich auszudrücken.“ so sagt Chris Illingworth (Piano).

„Und ich weiß“, so führt er fort, „dass die anderen Jungs genauso stolz auf das sind, was sie bei der Produktion des Albums geleistet haben. Wir haben alle unseren Platz gefunden, wir haben alle das Selbstvertrauen, sagen zu können: ‚So will ich mein Instrument spielen, und so wollen wir als Band spielen“- und dieses Ziel hatte GoGo Penguin immer vor Augen, wie Illingworth zusammenfasst.

Die Musik von GoGo Penguin hat sich schon immer jeglicher Kategorisierung entzogen. In ihrem Sound sind Spuren neuerer Entwicklungen im Jazz, wie dem schwedischen freidenkerischen Esbjörn Svensson Trio (aka EST) oder von minimalistisch klassischen Komponisten wie Steve Reich, John Adams und sogar Erik Satie zu erkennen. Und doch kann man aus Ihrer Musik jederzeit heraushören, dass sie alle Mitte 30 sind und im goldenen Zeitalter der Electronica aufgewachsen sind, mit Anklängen von rarem Techno (man denke an Aphex Twin oder auch Carl Craigs Innerzone Orchestra) und den gefühlvollen Melodien und Crescendos des europäischen House bis hin zu Roni Size‘ jazzlastigem Drum ’n‘ Bass.

GoGo Penguin
GoGo Penguin

Nach der prestigeträchtigen Mercury-Nominierung für das Album v2.0 aus dem Jahr 2014 arbeiteten Chris, Nick und Rob hart und festigten ihre musikalische Verbindung über zwei weitere Alben hinweg, die geschrieben und aufgenommen wurden, während sie gleichzeitig mit hektischen Tourneeverpflichtungen jonglierten.

Für GoGo Penguin – ihr viertes gemeinsames Album (und das dritte, das beim legendären Blue-Note-Label erschienen ist) – haben sie beschlossen, von der Achterbahn abzuspringen und den Großteil ihrer Arbeitszeit im Jahr 2019 dem Ausloten der Grenzen ihrer Musik zu widmen. Schlagzeuger Rob sagt: „In der Vergangenheit mussten wir ins Studio gehen und das Album in gefühlt drei Tagen fertigstellen. Dieses Mal hatten wir sechs Monate Zeit zum Schreiben und zwei Wochen für die Aufnahmen, sodass jeder viel mehr Zeit hatte, seinen Part zu jedem einzelnen Track beizutragen. Es wurde mehr experimentiert, vieles ausprobiert und oft auch wieder verworfen.

„Das Ergebnis ist, dass das Album anspruchsvoller geworden ist. In der Vergangenheit hatten wir ein recht einfaches Leben. Wir waren jünger, also gab es nicht so viel Drama, und es gab nicht so viele wichtige Ereignisse in unserem Leben, die in die Musik einflossen. Dieses Mal sind wir viel mehr mit der Realität des Älterwerdens und der Sterblichkeit konfrontiert und müssen mit ansehen, wie Menschen, die uns wichtig sind, dem Tod sehr nahe sind. Zur gleichen Zeit wurde Chris Vater. Je länger man lebt, desto komplizierter wird die Realität, also hatten wir das Gefühl, dass unsere Musik das widerspiegeln muss.“

Manchester, UK

Die Vorteile des Standorts Manchester werden für GoGo Penguin jetzt überdeutlich. Ihre Heimatstadt in Lancashire mit ihren im Vergleich zu London niedrigeren Lebenshaltungskosten und weniger zirkusartiger Medienaufmerksamkeit hat es der Band erlaubt, sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln. In den späten Zweitausender Jahren traten alle drei Mitglieder in verschiedenen Bands in der Stadt auf, in denen oft zwei von ihnen gleichzeitig mitwirkten.

Rob und Nick spielen nun schon seit 15 Jahren ununterbrochen zusammen – die einzige Unterbrechung war, als Rob zusammen mit Chris eine frühe Version von GoGo Penguin gründete und Nick sich einer Funk-Band anschloss (er hatte auch einmal bei den Trip-Hoppern Aim aus den späten 90ern gespielt). Fast wäre er zum Manager von GGP geworden, bis der ursprüngliche Bassist die Band verließ und Nick sein offensichtlicher Nachfolger an diesem Instrument wurde.

„Es gibt einen Grund, warum es mit uns dreien funktioniert“, meint Nick, „und der liegt darin, dass es sehr schwierig ist, diese Ebene des Verständnisses zu erreichen, wenn man nicht – wie es bei uns der Fall ist –  so lange zusammen gespielt hat. Chris hat eine klassische Ausbildung, ich und Rob sind beide im Jazz beheimatet und wir sind alle sehr unterschiedlich in unseren Charakteren – aber es gibt mehr, was uns verbindet, als was uns trennt und das, was jeder von uns mitbringt, macht GoGo Penguin aus.“

Nach einem Gespräch mit den dreien könnte man tatsächlich meinen, dass die drei unterschiedlichen Typen weiß Gott nicht in einen gemeinsamen Raum hineinpassen, denn Chris ist der gebildete, perfektionistische und doch gefühlvolle Pianist, Rob hingegen der weitsichtige Rhythmustheoretiker, der alle musikalischen Bemühungen mit den Lehren des griechischen Philosophen Pythagoras in Verbindung bringt, während Nick der erdverbundene Typ ist.

Nachdem sie mit dem Album V2.0 ihre Erfolgsformel gefunden hatten, verlief ihre Entwicklung in der Tat nicht ganz ohne Turbulenzen ab, da sie sich an die nationale und internationale Anerkennung und die vielen Tourneen erst einmal gewöhnen mussten.

Die Blue Note Zeit

Ihr darauffolgendes Blue Note-Debüt Man Made Object (2016) entstand unter extremem Druck (sowohl in Bezug auf die Zeit als auch auf die selbstverursachte kreative Strenge), aber als zwei Jahre später A Humdrum Star erschien, hatten sie ihr inneres Gleichgewicht gefunden und besaßen endlich eine klare Vision von dem, worum es ihnen ging, ohne sich auf ein bestimmtes Genre festnageln zu lassen.

Vielleicht liegt es aber auch an der Wahl des Labels, dass GoGo Penguin in erster Linie als Jazzband wahrgenommen werden, die sich aus dieser Zwangsjacke befreien jedoch befreien wollen. Blacka sah das allerdings anfangs etwas anders:

„Da ich Kontrabass spiele“, sagt er, „glaube ich, dass ich immer Jazz in unserer Musik haben wollte, aber als wir unserer Alben zusammenstellten und produzierten wurde mir mehr und mehr klar, dass wir wirklich keine Jazzband sind. Dieses neue Album ist das, bei dem ich dachte: „Scheiß drauf, es hat keinen Sinn mehr, sich darüber Gedanken zu machen! Das war befreiend sowohl für mich wie auch für uns alle“.

Das Album „GoGo Penguin“
GoGo Penguin
GoGo Penguin – same

Die Saat für das Album „GoGo Penguin“ wurde in den ersten Monaten des Jahres 2019 gesät, als Blacka, Illingworth und Turner in ihrem Wellington House Studio/Proberaum in Ancoats zusammenkamen, mit der einer Atempause, die sie nicht mehr genossen hatten, seit Nick zu der Band im Vorfeld Produktion für das Albums V2.0 hinzugekommen warwar. Sie hatten nicht nur Zeit, um an Ideen zu feilen, sondern auch, um musikalisch zu experimentieren, gewissermaßen als eine Art motivierende Gruppendynamik.

Es gab Pläne, im Frühsommer durch Australien zu touren, aber der Termine im Mai und Juni wurden schließlich wegen der Geburt von Chris‘ Sohn Luca auf Eis gelegt. Also wurde die Arbeit im Juli/September wieder aufgenommen, in den Wochen zwischen den Wochenend-Festivalauftritten. Danach folgten eineinhalb Monate intensives Schreiben und Formen des Materials für das Album in Ancoats, gefolgt von zwei Wochen Aufnahmen in The Chair Works, einem Wohnstudio in Castleford, West Yorkshire.

Was dabei herauskam, da ist sich die Band einig, reflektiert die unvermeidlichen Verwerfungen in ihrem zunehmend reiferen Leben. „Die meisten der Tracks sind eine Verschmelzung verschiedner Themen und Linien“, sagt Rob. „Früher haben wir eine Idee über einen ziemlich langen Track entwickelt, aber diese hier bestehen oft aus drei oder vier unterschiedlichen Melodielinien. Manchmal haben wir diesmal nur einen halben charakteristischen Drumbeat aus einem ganzen Track herausgenommenund haben und diesen zur Grundlage für einen Abschnitt eines größeren ambitionierteren Stückes gemacht. Der Track ‚To The Nth‘ ist fast wie ein Hybridfahrzeug – wir haben die Hälfte eines Stücks und die Hälfte eines anderen genommen und diese miteinander verschmolzen.

Die Songs handeln also nicht mehr wie früher bei uns der Fall war von nur von einem Thema oder einem Gefühl, sie sind komplexer und kompliziertzer geworden – ganz so wie auch unser Leben komplizierter geworden ist.
 „Das bedeutet,“ so sagt Chris, „dass die Tracks keine konventionellen Muster haben, wie z. B. eine Strophe-Refrain-Brücke. Mit dieser Vorgehensweise haben wir bei „Strid“‘ auf dem Album „A Humdrum Star“ erstmals gearbeitet, nämlich Ideen zusammenfließen zu lassen, mit kleinen Übergängen, um sie zu einer Erzählung zu verweben – oder sie einfach nur zusammenzupressen, denn der Kontrast ist das Interessante.“

Ungewöhnlich für sie ist, dass diese komplizierten Kompositionen alle schon ziemlich genau ausgearbeitet waren, bevor sie in Castleford ins Studio gingen und das Ganze als ein in sich geschlossenes Album konzipierten mit den zehn Tracks, aus denen das Album „GoGo Penguin“ nun besteht.

Das Trio betont ausdrücklich die Hilfe, die sie während der Produktionsphase des Albums von ihrem Live-Soundmann und Album-Koproduzenten Joe Reiser und dem Co-Produzent Brendan Williams erhalten haben. „Ich würde zwar nicht so weit gehen zu sagen, dass sie einen Einfluss auf das Schreiben hatten“, stellt Chris klar, „aber sie hatten Einfluss darauf uns zu ermutigen, auf andere Weise zu denken, was uns dann dazu brachte, anders zu schreiben.“

Er verweist auf die Wiederholung einer Klavierphrase in der zweiten Hälfte von ‚Open‘, die von Brendan vorgeschlagen wurde, um die Dynamik des Tracks zu erhöhen, während Rob davon schwärmt, wie ihr bandseigener Assistent ihm dabei geholfen hat, den im Stile von Autechre stotternden Tech-Beat mit „weichen Sticks auf einem Mikrofon“ zu replizieren.

Acoustic Electronica

Ein großer Teil der Aura von GoGo Penguin ergibt sich aus der Art und Weise, wie sie Computertechnologie zum Komponieren einsetzen und dann Wege finden, das Ganze dann mit Hilfe eines überraschend begrenzten Arsenals von Effektpedalen und Delays und akustischen Instrumenten aufzunehmen und auch live zu spielen. Rob gesteht: „Ich verbringe viel mehr Zeit an meinem Laptop als an meinem Schlagzeug. Das Verhältnis ist wahrscheinlich etwa 90% zu 10%.“

Turner arbeitet wie besessen mit der Ableton-Produktionssoftware, die von vielen Elektronik-Produzenten bevorzugt wird. Nick meint, dass beispielsweise das Abbremsen der erhabenen, erhebenden Pianoläufe von „F Maj Pixie“ bei  Minute 4:30 zum Teil auf diesen Produktions-Prozess zurückzuführen ist: „Chris hatte eine coole Idee für einen Track, mit dem dann Rob in Ableton experimentiert hat“, erklärt er, „er konnte den Track verzerren und dehnen, was großartig klang. So haben wir dann gelernt, das, was aus der Software kam, mit akustischen Instrumenten zu spielen –  aber mit ein paar Effekten angereichert. Der Einsatz von Software erlaubt es uns, Ideen zu erforschen, die sonst vielleicht tabu wären, aber wir streben immer danach, alles so organisch wie möglich auf unseren Instrumenten zu spielen.“

In ähnlicher Weise entstand die Anfangspassage von ‚Kora‘, als Rob einen Drumbeat schrieb und dann seinen Computer benutzte, um den Klang des Drumbeats auf Klaviertöne umzuschalten und sich verwundert selber fragt, wie dieser Drumbeat auf einem Klavier klingen würde. „Natürlich klang es anfangs furchtbar, nur ein Klavier, das zufällige Noten spielt, aber dann habe ich es auf einen japanischen Modus umgestellt, und alles kam zusammen“.

Auf diesem Track hat er auch ein Drum System namens Polyend Perc verwendet, dass es ermöglicht, mit Hardware-Sequenzer oder Computer erstellte Rhythmen auf echten Schlaginstrumenten zu spielen – oder auf Haushaltsutensilien, Sperrmüll, Fundstücken vom Flohmarkt – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. So kann man also ein Pad anschlagen und der Stick schlägt auf das, worauf man ihn befestigt. Damit lassen sich dann Sounds schichten wie mit einer Drum-Maschine, aber es ist fast so, als hätte man einen kleinen Robot, der das wiedergibt, was man selbst spielt.“

Die Methodik des Suchens findet sich auch in Chris‘ Klavierparts auf „Open“ wieder: Um die Endsequenz aufzupeppen, verwendet Illingworth ein Delay-Pedal, welches die eben gespielte Sequenz rückwärts abspielt. Illingworth beschreibt es so: „Manchmal improvisierte ich Linien und improvisierte dann erneut als Antwort auf die soeben rückwärts gespielte Sequenz, sodass das Klavier einen wabernden Sound kreiert – wie Wellen, die in verschiedene Richtungen brechen“.

Ein fester Favourit der Band ist der herausragende Track ‚Atomised‘, bei dem Chris am Piano und Nick am Bass über Rob’s kraftvollen UK-Garage-DrumBeat hinweggleiten. Auch das dürfte wiederum kein Track für Genre-Puristen sein – doch diese Kombination aus gewolltem Bruch aller Regeln und treibendem Groove sorgt für einen weiteren live überaus mitreißenden Klassiker im Repertoire der Band.

GoGo Penguin scheinen aus einer unerschöpflichen Energiequelle zu schöpfen, die ihren Sound immer weiter nach vorne trägt.
Gegen Ende des abschließenden „Don’t Go“ ist eine weitere außergewöhnliche Technik am Werk, denn Co-Producer Brendan Williams hat einige binaurale Mikrofonköpfe (Lou Reed war in den 70er Jahren ein eifriger Verfechter) zum Einsatz gebracht, um dem elegischen Schluss ein seltenes Gefühl von Intimität und Präsenz zu verleihen.

Nick erzählt: „Wir beschlossen, Chris am Ende die Klavierschleife spielen zu lassen, und wir haben uns das Kopfmikrofon geschnappt und sind langsam vom Klavier weggegangen, damit es entfernter wird, wie eine Überblendung. Dann dachte ich: ‚Warum gehen wir nicht einfach aus der Tür und machen sie zu?‘ So endet das Album also: Die Idee war, die Leute daran zu erinnern, dass, obwohl sie sich in diesem gefühlvollen, jenseitigen Sound verloren haben, es Menschen waren, die ihn gemacht haben – Menschen, die zusammen in einem Raum waren, in Echtzeit.“

Alle Gigs gecancelled – aber Rettung naht: Live from Studio 2 – A Digital EP
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GoGo Penguin – Live from Studio 2

Am 29. Oktober sendet die Band mit GoGo Penguin Live from Studio 2 ein virtuelles Konzert, das in einem der Lieblingsstudios der Band gefilmt wurde, dem legendären Studio 2 in den Abbey Road Studios in London. Weltberühmt als das Studio der Wahl für die Beatles, ist Studio 2 ein einzigartiger Raum, teils Mythos, teils heiliger Raum und gesegnet mit einer brillanten Akustik. Für die Band war es der perfekte Ort für einen Live-Konzertfilm.

Bassist Nick Blacka erklärt: „Wir wollten nicht in einem leeren Veranstaltungsort auftreten, irgendwie fühlte es sich einfach komisch an, die Energie eines Konzerts in einem leeren Raum zu erzeugen, aber wir hatten 2015 eine EP in Studio Two aufgenommen und liebten den Raum und irgendwie machte es einfach Sinn, hier eine Show zu filmen.“

Pianist Chris Illingworth stimmt zu: „Es ist ein wirklich besonderer Raum und wir wollten einen intimen Ort, an dem wir gerne arbeiten würden und an dem wir dieses Gefühl der Aufregung, das man bei einem Live-Konzert bekommt, auslösen können.“

Während es für Schlagzeuger Rob Turner vor allem um den Klang des Raumes geht: „Wenn wir auftreten, reagieren wir immer auf uns selbst, aber auch auf das Publikum. Die Leute und die Energie im Raum sind genauso Teil der Performance wie wir selbst. Das Studio 2 ist durchdrungen von den Geistern all der unglaublichen Musik und Musiker, die dort aufgetreten sind. Es hat eine ganz eigene Atmosphäre.  Man spürt förmlich die Ausdehnung der Zeit, nach vorne und hinten – wie viel vor einem passiert ist und wie viel nach einem noch passieren wird“. 

Aber obwohl das virtuelle Konzert ursprünglich nur als Live-Event gedacht war, war die Band von den Aufnahmen im Studio Two so inspiriert und so zufrieden mit der Performance und dem Sound der Aufnahmen, die von ihrem Stammproduzenten Joe Reiser betreut wurden, dass sie nun sieben der Tracks aus dem Konzert ausgewählt haben, um sie als digitale EP zu veröffentlichen. Darunter auch die erste Single, Petit_a, die ursprünglich als japanischer Bonustrack auf ihrem letzten Album GoGo Penguin veröffentlicht wurde, die aber ein fester Favorit der Band ist und zudem ein Track, auf den sie sich besonders gefreut haben, ihn live zu spielen.

Das ist GoGo Penguin Live from Studio 2 – der Sound einer großartigen Band, die live in einem der kultigsten Studios der Welt spielt.

7 Tracks des Gigs wurden dann am 27. November 2020 als „Live from Studio 2 EP“ veröffentlicht – Balsam auf die Wunden der Fans, die keines der ursprünglichen geplanten Gigs während der verfluchten Pandemie besuchen konnten.

GoGo-Pinguin:  GGP/RMX – Das Remix Album

Ein GoGo Penguin-Remix-Album fühlt sich wie eine natürliche Entwicklung an, aber für die Jungs klingt eigentlich nichts wie ein vorhersehbarer Schritt.

GGP/RMX“ (Release am 07. Mai 20221) ist ein Konzept, das die Gruppe seit Jahren verfolgt. Als lebendige Neuinterpretation ihres meisterhaften, fünften Albums „GoGo Penguin“ vom Juni 2020, erscheint dieses Album überaus brillant in einer völlig neuen Interpretation.

GoGo Penguin
GoGo Penguin – GGP/RMX

Jeder Track des Albums wurde neu interpretiert, ebenso wie eine faszinierende neue Version des bisher seltenen Juwels „Petit_a“ (das zunächst nur in Japan veröffentlicht wurde, bevor es auf GGPs digitaler EP „Live From Studio 2“ erschien). Die Gruppe hat persönlich eine Reihe der weltbesten Künstler, Produzenten und Remixer angeworben und dieses Werk im Blue Note Lab konzipiert, um das Erbe des legendären Jazz-Labels im 21. Jahrhundert zu erweitern.

Dieses Album erweitert aber vor allem den Umfang des eigenen gefeierten GGP-Katalogs. ‚GGP/RMX‘ legt Zeugnis ab von der transformativen Kunst des Remixes. Es spiegelt aber auch GGPs originelle Musikalität und globale Reichweite wider, sowie feste Bande der Freundschaft und des Respekts untereinander und den Producern derf Remixes. Das Album stärkt zudem den glorreichen Glauben an das kreative, schöpferische Abenteuer. Die neuen Visionen auf ‚RMX‘ fühlen sich intuitiv, sogar symbiotisch an.

Den beeindruckendsten Remix liefern die Cinemascope-Minimalisten Portico Quartet ab und setzen mit ihrer atemberaubenden Rekonstruktion von „Don’t Go“ einen eindringlichen Schlusspunkt auf dem Remix-Album.

GGP/RMX“ treibt uns immer wieder in Richtung Dancefloor, aber es bleibt nie dabei – die Musik pulsiert und fließt und transportiert uns in ganz neue Gefilde.

LineUp:

Chris Illingworth (Piano)
Nick Blacka (Double Bass)
Rob Turner (Drums)

Diskografie

Studioalben:

2012: Fanfares
2015: V2.0
2016: Man Made Object
2018: A Humdrum Star
2019: Ocean in a Drop
2020: GoGo Penguin
2020: Live from Studio 2
2021: GGP/RMX

GoGo Penguin Website

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