Review for ACUD – Verdammt Nochmal – Album
Facts
Artist: Acud
Country of Origin: Germany, Berlin
Album: Verdammt Nochmal
Label: Keller
Format: Album (Digital) / 2×12“ Vinyl
Release Date: 03.03.2023
Genre: Electro, Indie Dance, Electronica
10 Tracks • 60 m 18s

At Apple Music available in Lossless
16 Bits / 44.1 kHz | CD-Quality

English translation? Click on the button in the
right sidebar or scroll down on mobile devices
Review
Der Berliner Musiker, bildende Künstler und Labelbetreiber Lasse Winkler aka ACUD hat bereits mit Titeln wie „Matjesfilet“ oder „Verbrennungsmotor“ auf sich aufmerksam gemacht. Er zeigt, dass elektronische Tanzmusik durchaus auch Humor haben kann, ohne im Klamauk zu enden.
Stilistisch eckt er zeitweise an Genres wie Indie Dance, Electro und Acid House an. Knarzende Bässe und swingende Rhythmen treffen auf warme Synth-Chords und umwebwen seine helle Stimme. Das Mikrofon, immer einsatzbereit, ersetzt den Notizblock. Es entstehen knappe, spontane Schlagwörter, Sätze, den Alttag aufschnappend.
ACUD sagt zu seinem Debut-Album: „Wenn ich denke, an dieser Stelle fehlt etwas, was dem Song ein Gesicht gibt, stell’ ich mich ans Mikrofon, das immer an meiner Seite steht. Meistens singe ich nur so eine Melodie mit Lücken füllendem Text ins Micro, der mir gerade so in den Sinn kommt. Oft bleibt das dann so bis zum Release stehen. MATJESFILET ist so entstanden.
Weiter sagt ACUD: „Später ist das dann ein kleiner Hit geworden und ich habe die verrücktesten Videos und Nachrichten dazu geschickt bekommen von Amateur-Sportvereinen, die die Nummer mitsingen oder von einem Fischbrötchenstand aus Meck-Pomm, der meinte, das die Nummer bei ihm jeden Tag läuft.’’
ACUD’s Produktionen sind beinahe immer auch kräftig gegen den Strich gekämmt und kommen bei aller Elektronik ein wenig punkig daher. Mit illegalen Raves groß geworden, lernt der damals 20-jährige den Puls der Berliner Technoszene kennen.
ACUD: „Wir sind in alles eingestiegen, was nicht verriegelt war, und haben dort unsere Boxen und Discokugeln hineingeschleppt. Ich gehöre wohl der letzten Generation an, die die Berliner Ravekultur in diesem rohen und aufregenden Zustand erlebt hat.“ Später als Booker und Clubbetreiber tätig, gründet er 2012 mit befreundeten Djs das Musiklabel “KELLER“, das sich auf die Förderung talentierter Produzenten spezialisiert hat. Seitdem produziert und veröffentlicht er elektronische Dance Music.
Auf dem 10-Track Debut-Album VERDAMMT NOCHMAL begleitet man den Musiker über die letzten drei Jahre hinweg. ORTHOPÄDE heißt der erste Track, eine gaga Break-Pop-Nummer, die sich nicht zu ernst nimmt. Darauf folgt UNTER BÄUMEN eine melancholische Endsommerballade, deren Beat uns mit all seiner Wucht in einen Zustand der Schwerelosigkeit treibt.
In SUPERMARKT steigt sein Bedarf an Zitronen und Quark – der Track mausert sich nachhaltig zum Garant für den von ACUD besungenen guten Tag. Dass dieser Kracher spielt sich mit Nachdruck in Bauch und Beine und punktet neben den warm knarzenden Beats, die jedes Murmeltier aus dem Bett schleifen würden und dem klaren Optimismus, dem der mit seiner Stimme einen besonderen Ausdruck verleiht.
In dem vom Künstler selbst produzierten Musikvideo zu diesem Track, in dem auch die Schauspielerin Deborah Kaufmann (Dark) zu sehen ist und bei dem die Künstlerin Greta Ipfelkofer Regie führte, verwirklicht sich ACUD als Künstler auch visuell. So baut er eine komplette Papierkulisse auf, in der lebensgroße Micky Mäuse ohne Ohren sich mit immer geldgierigeren Menschen eine Hetzjagd leisten und den Ausweg aus ihrem selbst herbeigeführten Schlamassel suchen.
Der Track SCHNABELGAUL kommt als System-Kritik im Dada-Gewand daher. Für die Schlagzeugaufnahmen zog der Künstler sogar kurzweilig in die legendären Berliner Hansa-Studios. In VERDAMMT greift Produzent und “Frittenbude“-Musiker Jakob Häglsperger aka “Kalipo“ in die Bass-Seiten, Staccato-Rhythmen stoßen auf vibrierende Klänge, die dem Ruf verführerischer Sirenen nahekommen.
Der Text zu VERDAMMT versteht sich als eine Anklage, die sich dem größten Gefühl der Welt widmet. Dramatisch schraubt sich der Gesang in die Höhe und teleportiert den Tanzenden letztendlich mit Schmackes zurück in die Woge.
Rating:
The Bottom Line
Listen & Buy
Mein Testequipment:
Studio 1 (High End):
- 2 x System Audio SA Mantra 50 (front)
- 1x System Audio SA Mantra 10 AV (center)
- 2x System Audio SA Legend 5 (Rear)
- 1 x System Audio Saxo 10 (Subwoofer)
- 4 x Onkyo SKH-410 (B) (Dolby Atmos)
- Auralic Altair (Audio Streaming Client mit max. 32 Bit / 384 kHz)
- NVIDIA Shield Pro mit Plex, Kodi (max 192 kHz für Audio, Tidal (MQA Streaming Client)
- AppleTV 4K (Streaming Client) Dolby Atmos, HDR, Dolby Vision
- Amazon Cube 4K (Streaming Client) Dolby Atmos (restricted), HDR, Dolby Vision
- Panasonic DP-UB9004 (4K UHD Player) Dolby Atmos, HDR, Dolby Vision
- Oppo UDP-203 (4K Ultra HD Blu-ray Disc Player) Dolby Atmos, HDR, Dolby Vision
- Yamaha CX-A5100 (Preamp) 4K, Dolby Atmos, Hi-res
- Yamaha MX -A5000 (Power Amp)
- Sony KD-55A1 (TV) 4K OLED, HDR, Dolby Vision